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  Mein Idol - Adolf Urban
 

Adolf „Ala“ Urban
(* 09.01.1914 Gelsenkirchen; † 27.05.1943 Alexino / Russland)

 

Er stand in fünf der sechs Schalker Endspiel-Teams, die zwischen 1934 und 1942 die Deutsche Meisterschaft für die Knappen gewannen. Meist als Linksaußen hatte Adolf Urban einen großen Anteil an diesen großen Erfolgen. Seinen 30. Geburtstag erlebte der Techniker mit dem stark ausgeprägten Torriecher jedoch nicht mehr.

1943 tobte der Zweite Weltkrieg bereits im vierten Jahr. Auf Hochleistungssportler wurde bei der Rekrutierung längst keine Rücksicht mehr genommen. Ala Urban traf es besonders hart: Das Infanterie-Regiment 422, dem er angehörte, war an der Ostfront in die Kämpfe um Demjansk verwickelt.

Schon seit der Sommerschlacht 1942 und den damit verbundenen Frontveränderungen hatte der Kessel von Demjansk jegliche operative Bedeutung für die Wehrmacht verloren, doch in jenem Kalenderjahr starben bei diesen Kämpfen auf beiden Seiten insgesamt 90.000 Menschen. Urban gehörte nicht dazu, doch seine Stimmung war düster. "Ich werde den Krieg wohl nicht überstehen", sagt er bei seinem letzten Heimatbesuch in Gelsenkirchen, der sich an sein letztes Länderspiel anschließt, ein 5:1 am 1. November 1942 gegen Kroatien.

Ende Januar 1943 wurde im Bereich Demjansk eine Rücknahme der Front genehmigt. Die 126. Infanterie-Division, zu der auch Urbans Regiment gehörte, kämpfte nun östlich des Flusses Lovat - und blieb dort nach dem Rückzug in Stellung. Am 26. Mai 1943 herrschte im Lazarett in Alexino große Aufregung: Mit einer Kopfverletzung und einem Lungenschuss wurde der Schalker Meisterspieler dort eingeliefert.

Die Ärzte operierten Urban sofort, viele spendeten freiwillig Blut, um dem 21-fachen Nationalspieler das Leben zu retten. Doch vergeblich: Einen Tag später starb im Alter von nur 29 Jahren einer der besten Fußballer, die der FC Schalke 04 je hervorgebracht hat. Eine traurige Nachricht, die auch die BBC in ihren deutschen Nachrichten verbreitete.

Eine Verletzung von Linksaußen Emil Rothardt war neun Jahre zuvor Anlass für Trainer Hans "Bumbas" Schmidt gewesen, eine spektakuläre Veränderung vorzunehmen. Der Coach beorderte Urban, bis dahin vornehmlich Rechtsaußen, auf den anderen Flügel. Das Eigengewächs war anfangs skeptisch, doch Schmidt duldete keinen Widerspruch - und lag richtig.

Als Linksaußen mit Zug zum Tor wurde Urban zum festen Bestandteil der Kreisel-Elf. 79 Tore in 80 Gauligaspielen belegen ebenso seine Treffsicherheit wie 30 Treffer in 47 Endrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft. Beim 6:4-Finalerfolg 1935 gegen den VfB Stuttgart gelang ihm mit einem grandiosen Sololauf der Führungstreffer, beim 9:0 im Endspiel 1939 gegen Admira Wien steuerte er ebenfalls einen Treffer bei. Nicht wenige sind überzeugt, dass das DM-Finale 1938 gegen Hannover 96 nicht verloren gegangen wäre, hätte Urban nicht ebenso wie Abwehrspieler Otto Schweisfurth wegen einer Meniskusverletzung pausieren müssen.

Ähnlich erfolgreich war Ala Urban in der Nationalmannschaft - mal abgesehen von dem frühen Ausscheiden bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Der Schalker gehörte zur legendären"Breslau-Elf", die 1937 zehn von elf ausgetragen Länderspielen gewann.

(Quelle: www.schalke04.de)



(Foto: Buch 100 Schalker Jahre, 100 Schalker Geschichten)

Ich wünschte ich hätte meine Idole Ernst Kuzorra, Fritz Szepan und vor allem Adolf "Ala" Urban einmal spielen sehen können. So war es mir vorerst leider nur vergönnt die Gräber der beiden Erstgenannten auf dem Friedhof Rosenhügel in Gelsenkirchen zu besuchen. Ein wohl nicht realisierbarer Traum von mir wäre es gewesen, das Grab von Ala Urban in Rußland zu besuchen. Als hätte man meinen Traum erhört, gab der Vereinsvorsitzende Clemens Tönnies auf der Jahreshauptversammlung des FC Schalke 04 im Juli 2013 bekannt, dass die sterblichen Überreste Ala Urbans nach hause geholt werden und ihre letzte Ruhestätte in heimischer Erde auf dem neu geschaffenen Schalker Feld finden! Clemens Tönnies hat Wort gehalten, am 20. November 2013 wurde Urban feierlich in Gelsenkirchen beigesetzt, diesmal für immer.

Ein Traum wurde wahr!






 

Adolf Urban ruhte bis 2013 auf der Kriegsgräberstätte in Korpowo (Russland)
Endgrablage: Block 18, Reihe 45, Grab 2776


(Foto: Buch 100 Schalker Jahre, 100 Schalker Geschichten)


Die Grabmale von Kuzorra und Szepan auf dem Friedhof Rosenhügel in Gelsenkirchen-Schalke




 

 
   
 
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